Ich hatte mir für den Herbst und jetzt den beginnenden Winter einige schöne Wanderungen vorgenommen. Doch was macht man, wenn es nur bewölkten Himmel und diesiges Wetter gibt, man jedoch auf der Wanderung auch fotografieren will? Das Wetter ist teilweise so schlecht, dass die Kamera keine brauchbaren Belichtungswerte liefert, damit man Aufnahmen aus der Hand fotografieren kann, sondern man zum Stativ greifen muss.
Ich bin auf eine andere Idee gekommen. Ich mache meine fast täglichen Spaziergänge durch das Wandsbeker Gehölz meistens nachmittags. Ich versuche zwar, im Herbst und Winter früher loszugehen, damit ich bei Tageslicht durch das Wandsbeker Gehölz komme. Manchmal schaffe ich es jedoch nicht rechtzeitig, und ich mache den Spaziergang bei starker Dämmerung oder sogar bei fast gänzlicher Dunkelheit. Das aber stört mich grundsätzlich nicht. Aber ich bin nun auf die Idee gekommen, auch einmal Nachtaufnahme im Wandsbeker Gehölz zu fotografieren, also Langzeitbelichtungen auf dem Stativ.
Gerade in der Vorweihnachtszeit haben diverse angrenzende Häuser sehr schöne und strahlende Weihnachtsbeleuchtungen und bieten sich als Motiv für eine schöne Nachtaufnahme an. Und dann gibt es noch den speziellen Umstand, dass das Wandsbeker Gehölz mehrere kleine Teiche hat. Deren Oberfläche ist zwar bei starker Dämmerung oder Dunkelheit erwartungsgemäß rabenschwarz. Sind jedoch Lichtquellen in der Nähe wie an der Jüthornstraße oder der Concordia-Sportanlage am Osterkamp, dann spiegeln diese Teichoberflächen die Lichter schön wider, was auch schöne Motive ergibt.
Ich habe in meinem Leben, obwohl ich schon viel fotografiert habe, noch keine Nachtaufnahmen fotografiert. Und schon gar nicht mit einer digitalen DSLR-Kamera. Und dann noch in Verbindung mit dem iPhone, auf dem eine App für eine Fernsteuerung der Kamera dient, sobald ich Belichtungswerte von länger als 30 Sekunden wähle. Ich habe das heute alles das erste Mal ausprobiert. Und war sehr gespannt auf das Prozedere mit Kamera, Stativ und iPhone. Die Lesebrille nicht zu vergessen, denn im Alter kann man sonst mache Kameraeinstellung nicht lesen. Und natürlich dem voll geladenen Kamera-Ersatzakku, für alle Fälle …
Also, ich war sehr gespannt und dann auch sehr überrascht über den Fotografiervorgang. Und es hat auch recht gut geklappt. Es sind keine weltbewegenden Aufnahmen geworden. Im Grunde waren es nur zwei Häuser, eine spiegelnde Teichoberfläche und eine beleuchtete Sportanlage. Aber ich veröffentliche die Nachtaufnahmen hier einmal und schreibe in die Bildunterschrift, welches Motiv ich da aufgenommen habe. Und bin gespannt, wie sich diese Naturfotografie weiter entwickeln kann. Denn es waren bestimmt nicht meine letzten Nachtaufnahmen.
Ich muss unbedingt noch den Moment mit der Kamera und dem Stativ abpassen, wenn das schöne, weiße Haus am Husarenweg am Kinderspielplatz in voller Weihnachtsbeleuchtung steht – ein herrliches Motiv. Leider war das Licht heute beim Vorbeigehen aber aus … also, bis auf weiteres und noch viele schöne Nachtaufnahmen!