Anschreiben an das Fachamt Management des öffentlichen Raums
Zu den Aufgaben des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes u.a. des Bezirksamt Wandsbek gehören:
- die Planung, der Bau und die Unterhaltung von Straßen, Gewässern, Grün- und Erholungsanlagen inklusive von Spielplätzen,
- die Pflege und Entwicklung der bezirklichen Naturschutzgebiete,
- die Bewirtschaftung der bezirklichen Wälder.
- Im Fachamt werden ferner die Wege- und Grünaufsicht, die Benennung und Widmung von Straßen und Plätzen, Aufgaben der Wasserbehörde und das Ordnungswidrigkeitenmanagement wahrgenommen.
©️ hamburg.de
Ich habe meinem Unmut über die Mäharbeiten der Grünaufsicht einmal Ausdruck verliehen und mich mit der folgenden Mail an das Fachamt gewandt. Mit einer Antwort ist, wenn sie überhaupt erfolgt, erst in einigen Wochen oder Monaten zu rechnen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
„Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass öffentliche Graswiesen auch im Gehölz mehrmals im Jahr gemäht werden müssen. So der Bolzplatz am Piratenspielplatz im vierten Gehölz und der Spielplatz am Husarenweg im fünften Gehölz.
Aber Sie dezimieren und vernichten durch Ihre Mäharbeiten speziell an den Wegrändern des Husarenwegs im fünften Gehölz massiv die dortige Artenvielfalt von bodennahen Pflanzen.
Ich bin Anwohner und fast täglicher Spaziergänger im Gehölz. Ich habe in diesem Frühling drei Monate lang alle bodennahen, blühenden Pflanzen im ganzen Gehölz fotografiert, mit einer Pflanzenbestimmungs-App bestimmt und dokumentiert.
Die größte Artenvielfalt dieser Pflanzen befindet sich tatsächlich an den Wegrändern des Husarenwegs im fünften Gehölz. Die Artenvielfalt bei diesen Pflanzen im übrigen Gehölz ist dagegen marginal. Das dichte Laubdach der großen Bäume lässt fast kein Sonnenlicht hindurch und der Wald ist gänzlich schattig und feucht.
Ich habe daher an den Wegrändern des Husarenwegs 30 bodennahe, blühende Pflanzen bestimmt, im restlichen Gehölz davon nur 13 Pflanzen. Und die zuerst genannten 30 Pflanzenarten haben Sie nun durch Ihre Mäharbeiten der Wegränder des Husarenwegs vollständig dezimiert und vernichtet!
Es ist zwar richtig, dass diese Pflanzen durch ihre im Erdreich verankerten Wurzeln im kommenden Frühjahr wieder treiben, blühen und Samen bilden werden. Es wäre jedoch sinnvoll gewesen, diesen Pflanzen zu erlauben, sich weiter fortzupflanzen und ihren Bestand an den Wegrändern zu vergrößern. Sie ermöglichen es auf diese Weise nur dem unsäglichen Brombeergestrüpp auf beiden Seiten des Husarenwegs, sich noch weiter auszubreiten und alles andere zu verdrängen.
Auch die öffentliche Obstwiese im östlichen Teil des fünften Gehölzes östlich der Dreiecksgabelung nahe des Holstenhofwegs ist davon betroffen und Sie haben sie vor kurzem gemäht. Auf dieser Obstwiese war ein großer Bestand vor allem von verschiedenen Gräsern vorhanden und sie hätten sich zusammen mit der dortigen Fauna weiterentwickeln sollen.
Hören Sie bitte im kommenden Frühjahr damit auf, die Wegränder des Husarenwegs und die Obstwiese zu mähen und damit die dortige Artenvielfalt von Flora und Fauna zu dezimieren und zu vernichten! Es erschließt sich mir in keinster Weise, warum dies eigentlich durchgeführt wird. Beim heutigen Betrachten Ihrer Mäharbeiten und der damit verbundenen Dezimierung der Artenvielfalt bin ich deswegen richtig wütend auf Sie geworden.“
Herausragend gut geschrieben – nur die Wut am Ende hätte ich persönlich eher herausgelassen!
Ich selber habe soeben in Ergänzung Deines Vorstoßes via Melde-Michel den seit Jahren nicht mehr instandgehaltenen Entwässerungsgraben – unseren östlichen Gehölzgraben – bemängelt…
Moin, Ralf, vielleicht hast Du recht, dass ich den letzten Satz hätte weglassen können.
Andererseits war es genau meine Wut darüber, dass ich an den Wegrändern des Husarenwegs in den letzten drei Monaten die meisten bodennahen, blühenden Pflanzen beobachtet und bestimmt habe und somit hier die größte Artenvielfalt dieser Pflanzen im ganzen Gehölz herrschte. Diese ist nun durch die Mäharbeiten der Grünaufsicht komplett dezimiert und vernichtet. Gut, sie treiben durch ihr Wurzelwerk im kommenden Frühjahr wieder aus. Aber ich war eben wütend darüber, dass mit einer einzigen Mähaktion dies alles zunichte gemacht wurde.