Vier Beine? Aber bitte mit Leine!

Vier Beine? Aber bitte mit Leine!

Schlecht lesbar

So titulieren seit heute mehrere Plakate im Wandsbeker Gehölz.

Die Grünaufsicht hat neue Maßnahmen durchgeführt und sicherlich auch noch neue für das Frühjahr in Planung und somit in petto.

Die fest angebrachten Hinweisschilder der Grünaufsicht etwa im Format A5 an verschiedenen Stellen im Gehölz weisen ja schon darauf hin, dass Fußgänger, Hunde und auch Fahrradfahrer sich nur auf den vorhandenen Spazierwegen bewegen dürfen. Ein Betreten der Waldflächen außerhalb der Wege ist verboten, da dadurch junges, nachwachsendes Grün zerstört und insgesamt das Ökosystem des Waldes gestört werden kann.

Nun haben der Grünaufsicht die fest verankerten Schilder anscheinend nicht mehr ausgereicht. Und so haben sie an bestimmten Stellen in etwa 6–8 Metern Höhe – das ist etwa die Hälfte der Höhe der Bäume – große Plakate angebracht, die sie mit Seilen an Bäumen befestigt haben. Ich habe mittlerweile insgesamt sechs Plakate in den Gehölzen entdeckt.

Ich konnte außer der Überschrift auf den Plakaten nur noch die Unterüberschrift lesen: „Hunde in Wandsbek – für ein konfliktfreies Miteinander“. Der Text des Fließtextes auf der echten Seite des Plakats wird mir wohl auf immer verschlossen bleiben. Es liegt vermutlich auch daran, dass die Plakate auf eine Art Gaze, also einem Netz gedruckt worden sind. Ein Druck auf einem weißen Kunststoffmaterial wäre sicherlich lesbarer gewesen. Und die Mitarbeiter der Grünaufsicht hätten sich vor Druck und Anbringung der Plakate einmal mit einem Mitarbeiter aus der Kommunikationsbrache unterhalten sollen, ob die Plakate wirklich gut lesbar sind und in dieser Höhe und dieser Entfernung zum Betrachter auch die tatsächlich gewünschte Wirkung erzielen.

Aber dann fiel mir ein, dass Hamburg und somit auch das Wandsbeker Gehölz des Öfteren von heftigen Stürmen heimgesucht werden. Ein Plakat in dieser Größe und an dieser Position aus festem Kunststoff würde einem Sturm sicherlich nicht standhalten. Entweder es zerreißt, oder es reißen Befestigungsseile oder sogar die Bäume nehmen Schaden. Aber bei einem Plakat aus Gaze geht der Sturm und Wind einfach hindurch. Das alles geht aber deutlich zu Lasten der Lesbarkeit der Plakate.

Fraglich ist auch, ob jemand überhaupt irgend etwas mit dem QR-Code auf den Plakaten in dieser Höhe anfangen kann. Wenn sie sich schon so sehr schlecht fotografieren lassen, wie auf meinem Foto sichtbar.

Optisch wird das Gehölz leicht „vergewaltigt“

Und die Frage ist berechtigt, ob die Grünaufsicht sich keine anderen Möglichkeiten des Hinweises auf das Anleinen von Vierbeinern hätte einfallen lassen können. Denn diese Maßnahme und diese beiden Plakate sind schon etwas grenzwertig. Hoffentlich kommen den Mitarbeitern der Grünaufsicht nicht noch andere glorreiche Ideen, das Gehölz so zu „verschandeln“.

Nachtrag: Heute, 9.4.24, stelle ich folgendes fest. Ich weiß ja nicht, ob sich da die Mitarbeiter der Grünaufsicht selbst Gedanken gemacht haben. Oder ob sie auf nebenan mitlesen. Oder ob sie auf meiner Website des Gehölzes nachgelesen haben.

Zumindest finde ich heute am westlichen Eingang des vierten Gehölzes, also am Piratenspielplat, dieses Plakat, das die Grünaufsicht nun in etwa 3–4 Metern Höhe aufgehängt hat. Und somit ist nun auch der ganze Text lesbar.

Es wird darauf hingewiesen, dass Hunde auf den Spazierwegen an der Leine zu führen sind. Und für Freilauf gibt es Hundeauslaufzonen und Freilaufmöglichkeiten. Wo diese im Gehölz zu finden sind, findet man auf einer Karte, zu der ein Link im Internet angegeben ist.


Vorschlag: So wie auf diesem Foto sieht einer der westlichen Zugänge zum vierten Gehölz aus.

Diese Metallabsperrungen wurden von der Grünaufsicht auch dahinter beim Zugang zu den Mountainbikepfaden angebracht, um ebendiesen zu verhindern.

Warum werden diese Metallbügel nicht einfach an allen Zugängen angebracht? Und man bringt die Plakate mit den Hinweisen zur Hundeleinenpflicht nicht an diesen an? Oder benutzt zumindest die Metallbügel, die schon vorhanden sind, dafür? Wenn manche Zugänge von den Autos der Grünaufsicht durchfahrbar sein müssen.

Aber so wären die Plakate auf einer Höhe, auf der sie a) sofort ins Auge fallen und b) komplett lesbar sind.

Angst vor Vandalismus, wie er schon an den fest verankerten kleinen Hinweisschildern bemerkbar ist?

QR-Code: Übrigens, die noch hoch oben an Baumstämmen verankerten Plakate sind nicht nur fast gänzlich unlesbar. Sondern der angebrachte QR-Code, der vermutlich zu einer Karte mit Hundefreilaufflächen im Internet führen soll, lässt sich mit dem Smartphone nicht lesen und entcodieren. Ich habe es versucht. Der Abstand ist zu groß. Also, neben schlechter Lesbarkeit auch dieses Ziel verfehlt!

Übrigens, eine Spaziergängerin und Hundebesitzerin sagte mir, dass die Plakate im Sommer diesen Jahres wieder entfernt würden.

Mountainbike-Fahrer

Maßnahmen gegen Mountain-/BMX-Radfahrer im 4. Wandsbeker Gehölz

Frühjahrszeit ist Gärtnerzeit. Und somit auch die Zeit, in der die Gärtner, Waldarbeiter oder Förster der Grünaufsicht des Bezirksamts Wandsbek im Wandsbeker Gehölz viel zu tun haben.

Am westlichen Rand des vierten Gehölzes, direkt zur Kielmannseggstraße und dem kleinen Stadtteilkern von Marienthal, liegt der Piratenspielplatz. Er besteht aus zwei Spielplätzen und einem Bolzplatz. Die Spielplätze sind jedoch eher für Klein- und Kleinstkinder geeignet.

Geht man aber von dort aus nach Süden etwas weiter in das Gehölz vor, sieht man diverse Trampelpfade durch den Wald. Und dies kreuz und quer, von Norden nach Süden, von Westen nach Osten. Hier waren in der zurückliegenden Zeit des Öfteren Heranwachsende oder Jugendliche mit ihren Mountain- oder BMX-Rädern unterwegs. Verständlich, bieten diese Trampelpfade doch sowohl schöne Kurven als auch kleine Hügel zum Springen und kleine Mulden zum Hinabsacken.

Ich habe selbst erlebt, dass Jugendliche im Sommer 2023 mit einer großen Schaufel angekommen waren und für einen dieser Fahrradpfade eine schöne Kurve aufgeschüttet und befestigt haben.

Kleine Absperrung am südlichen Zugang

Die Grünaufsicht will diesem Verhalten jetzt anscheinend einen Riegel vorschieben und hat Maßnahmen ergriffen. Als ich heute meine Kontroll-Runde durch mein Revier machte, musste ich feststellen, dass am Anfang diverser Trampelpfade metallene Absperrbügel verankert worden waren. Und zwei Hinweisschilder, die erläuterten, dass die Waldfläche des Gehölzes nicht für Mountain-/BMX-Fahrer gedacht und diese Nutzung verboten sei.

Hinweisschild

Der Zugang zu den Trampelpfaden von der Nordseite her wurde kurzerhand mit zwei kurzen, mächtigen Baumstämmen blockiert. Selbst als Fußgänger kommt man hier kaum noch vorbei.

Zugang gesperrt

Eine verständliche Maßnahme der Grünaufsicht. Denn laut der schon vorhandenen, seit Jahren bestehenden Hinweisschilder ist die Begehung der Waldflächen außerhalb der Spazierwege generell sowohl für Menschen als auch Hunde verboten. Sehr leicht können hier frische, junge Triebe zerstört oder die Ökologie des Gehölzes aus der Bahn geworfen werden. Viele Spaziergänger und vor allem Hundebesitzer und deren Hunde halten sich aber nicht daran.

Große Absperrung mit Schild

Nun scheint mir hier ein Interessenkonflikt zu bestehen. Die Maßnahmen der Grünaufsicht aus Forstgesichtspunkten scheinen mir hier durchaus berechtigt. Ebenso ist aber die Sichtweise der Jugendlichen und Heranwachsenden berechtigt, die gern eine Möglichkeit haben möchten, sich mit ihrem Mountain-BMX-Rad auszutoben.

Am südlichen Teil des Spielplatzes

Es ist die Frage erlaubt, warum der Piratenspielplatz eigentlich zwei kleine Spielplätze braucht. Zumal nur der westliche mehrere Spielmöglichkeiten enthält. Und der östliche eigentlich fast nur aus einer Kies-/Sandfläche besteht. Man könnte diese Spielplätze zusammenlegen. Und südlich des östlich angrenzenden Bolzplatzes ist noch ein Stück einer freien Wiese vorhanden, die fast nie benutzt wird, gelegentlich sieht man hier an heißen Tagen mal ein Pärchen dort picknicken. Aber man könnte diese Wiese mit einem Teil der Spielplätze zusammenlegen und so den Jugendlichen fest vorgegebene Wege und Freiraum für ihre Freizeitaktivität mit dem Fahrrad bieten.

Der hintere Teil des Bolzplatzes wird selten benutzt