Maßnahmen gegen Mountain-/BMX-Radfahrer im 4. Wandsbeker Gehölz
Frühjahrszeit ist Gärtnerzeit. Und somit auch die Zeit, in der die Gärtner, Waldarbeiter oder Förster der Grünaufsicht des Bezirksamts Wandsbek im Wandsbeker Gehölz viel zu tun haben.
Am westlichen Rand des vierten Gehölzes, direkt zur Kielmannseggstraße und dem kleinen Stadtteilkern von Marienthal, liegt der Piratenspielplatz. Er besteht aus zwei Spielplätzen und einem Bolzplatz. Die Spielplätze sind jedoch eher für Klein- und Kleinstkinder geeignet.
Geht man aber von dort aus nach Süden etwas weiter in das Gehölz vor, sieht man diverse Trampelpfade durch den Wald. Und dies kreuz und quer, von Norden nach Süden, von Westen nach Osten. Hier waren in der zurückliegenden Zeit des Öfteren Heranwachsende oder Jugendliche mit ihren Mountain- oder BMX-Rädern unterwegs. Verständlich, bieten diese Trampelpfade doch sowohl schöne Kurven als auch kleine Hügel zum Springen und kleine Mulden zum Hinabsacken.
Ich habe selbst erlebt, dass Jugendliche im Sommer 2023 mit einer großen Schaufel angekommen waren und für einen dieser Fahrradpfade eine schöne Kurve aufgeschüttet und befestigt haben.
Die Grünaufsicht will diesem Verhalten jetzt anscheinend einen Riegel vorschieben und hat Maßnahmen ergriffen. Als ich heute meine Kontroll-Runde durch mein Revier machte, musste ich feststellen, dass am Anfang diverser Trampelpfade metallene Absperrbügel verankert worden waren. Und zwei Hinweisschilder, die erläuterten, dass die Waldfläche des Gehölzes nicht für Mountain-/BMX-Fahrer gedacht und diese Nutzung verboten sei.
Der Zugang zu den Trampelpfaden von der Nordseite her wurde kurzerhand mit zwei kurzen, mächtigen Baumstämmen blockiert. Selbst als Fußgänger kommt man hier kaum noch vorbei.
Eine verständliche Maßnahme der Grünaufsicht. Denn laut der schon vorhandenen, seit Jahren bestehenden Hinweisschilder ist die Begehung der Waldflächen außerhalb der Spazierwege generell sowohl für Menschen als auch Hunde verboten. Sehr leicht können hier frische, junge Triebe zerstört oder die Ökologie des Gehölzes aus der Bahn geworfen werden. Viele Spaziergänger und vor allem Hundebesitzer und deren Hunde halten sich aber nicht daran.
Nun scheint mir hier ein Interessenkonflikt zu bestehen. Die Maßnahmen der Grünaufsicht aus Forstgesichtspunkten scheinen mir hier durchaus berechtigt. Ebenso ist aber die Sichtweise der Jugendlichen und Heranwachsenden berechtigt, die gern eine Möglichkeit haben möchten, sich mit ihrem Mountain-BMX-Rad auszutoben.
Es ist die Frage erlaubt, warum der Piratenspielplatz eigentlich zwei kleine Spielplätze braucht. Zumal nur der westliche mehrere Spielmöglichkeiten enthält. Und der östliche eigentlich fast nur aus einer Kies-/Sandfläche besteht. Man könnte diese Spielplätze zusammenlegen. Und südlich des östlich angrenzenden Bolzplatzes ist noch ein Stück einer freien Wiese vorhanden, die fast nie benutzt wird, gelegentlich sieht man hier an heißen Tagen mal ein Pärchen dort picknicken. Aber man könnte diese Wiese mit einem Teil der Spielplätze zusammenlegen und so den Jugendlichen fest vorgegebene Wege und Freiraum für ihre Freizeitaktivität mit dem Fahrrad bieten.