Fütterung der Raubtiere

Fütterung der Raubtiere

Die Überschrift ist ein wenig plakativ. Aber ich war am großen Teich im vierten Gehölz und habe die Enten gefüttert. Wenn ich mich recht erinnere, war das das erste Mal im Leben, ich habe bisher solche Tiere nie gefüttert. Aber ich hatte ein vertrocknetes Brot zuhause und dachte mir, dass es zu schade wäre, dies in die Biotonne zu geben, und habe es für die Entenfütterung aufbewahrt.

Die Stockenten am großen Teich haben eine gute Kinderstube genossen. Denn als ich ein wenig Brotkrümel am Ufer verteilte, kam zwar sofort ein Großteil der Enten an Land. Aber: Die Mutterente mit den vier Küken – ich revidiere hier gleich meine Aussage vom Jagdbericht in den letzten Tagen, der Habicht hat somit nur zwei Küken geholt – verjagte wütend alle erwachsene Enten und dann hieß es: Die Kleinen zuerst an den Futternapf. Das gehört sich auch so. Bis einige stattliche, erwachsene Erpel kamen und die Kinder dennoch verjagten. Diese Rüpel!

Im großen Teich befinden sich seit einiger Zeit auch drei Exemplare einer anderen Vogelart, die ich nicht kannte und somit nicht identifizieren konnte. Meine Tierbestimmungs-App sagt: Teichhuhn.

Jagd im Gehölz

Jagd im Gehölz

Die Vorgehensweise und Taktik der Stockenten im Teich im dritten Gehölz war schlüssig und nachvollziehbar. Alle sammeln sich zusammen in der Mitte des Teichs möglichst nahe beieinander. Und eine Ente übernimmt die Führung und stößt laute Alarmsignale aus.

Denn die Jagd war eröffnet. Ein Greifvogel hatte sich auf einem der um den Teich stehenden Bäume niedergelassen. Ich hatte sogar noch das Glück, den Greifvogel zu fotografieren, aber für solche Fotografien – selbst mit dem kleinen Zoom – ist eine Kamera im Smartphone einfach nicht ausgelegt. Zumindest konnte ihn meine Vogel-Bestimmungs-App als Habicht identifizieren.

Eine einzelne erwachsene Ente ist meines Erachtens sicherlich viel zu schwer, damit der Habicht, wenn er sie erlegt hätte, mit ihr hätte wegfliegen können. Vor Ort in den Baumwipfeln fressen wäre sicherlich möglich gewesen. Aber die Stockenten hatten sich ja ganz nahe zusammen im Inneren des Teichs versammelt, ganz nach der Taktik, „Gemeinsam sind wir stark“. Eine einzelne Ente aus dieser Ansammlung zu erlegen wäre dem Habicht schwer gefallen. Und auch könnten die Enten bei einem Angriff alle auffliegen, was es dem Habicht auch erschweren würde. Und würde er dabei sogar ins Wasser fallen, wäre es im Gegenzug zugar eher um ihn geschehen.

Im Teich schwammen jedoch auch eine Entenmutter mit ihren sechs Küken umher, immer auf den Habicht in den Baumwipfeln achtend, mit lauten Rufen ihre Küken zusammenhaltend und vor allem ihre Küken davon abhaltend, ans Ufer des Teichs zu schwimmen und somit auf festen Boden zu treten. Denn dann hätte der Habicht sicherlich leichtes Spiel gehabt.

Der Habicht ließ sich aber Zeit bei der Jagd. Er wechselte immer wieder die Bäume, saß dann auch einmal auf einem Baum auf der kleinen Insel mitten im Teich. Wie die Jagd ausgegangen ist, kann ich nicht sagen, denn nach einer dreiviertel Stunde auf der Parkbank dauerte mir das alles zu lange und ich ging wieder. Sollte die Entenmutter aber morgen nur noch fünf anstelle sechs Küken haben, wissen wir, dass der Habicht bei der Jagd erfolgreich war.

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